Hochzeit des Kronprinzenpaars
Håkon und Mette-Marit

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Die Feierlichkeiten aus der Sicht eines Touristen

Teil 1: Vor dem Hochzeitstag

Meine Anwesenheit in Oslo zum Zeitpunkt der königlichen Hochzeit war reiner Zufall. Bei meinen Reiseplanungen war mir der Hochzeitstermin gar nicht bekannt und erst nach den Buchungen (Fähren und Unterkünfte) erfuhr ich davon. Erstaunlicherweise gab es keinerlei Probleme mit der Übernachtung in Oslo: ich hatte rechtzeitig in Coch's Pension gebucht, die sehr zentral direkt am Rande des Schlossparks liegt.

Kreuzfahrtschiff im Hafen von OsloWie zu erwarten war, herrschte bereits am Tag vor der Hochzeit Hochbetrieb in Oslo. Viele Osloer waren auf den Straßen, um einen Blick auf die prominenten Gäste zu werfen, die an diversen Veranstaltungen im Rahmenprogramm der Hochzeit teilnahmen.

Mette-Marit, die bürgerliche Braut des Kronprinzen Håkon, hatte in der norwegischen Nation eine heftige Diskussion über den Fortbestand der Monarchie ausgelöst. Alle Gazetten hatten seit Wochen nur ein Thema: die Hochzeitsvorbereitungen und das Vorleben der Braut. Die Stimmung schwankte stark zwischen Sympathie für das Paar und Ablehnung gegenüber der Entscheidung des Kronprinzen, sich mit einer Bürgerlichen zu vermählen, die nicht nur ein 'heißes Vorleben' hatte, sondern auch ein uneheliches Kind von einem Vorbestraften. Diese Zeit war für das junge Paar sicher die bis dahin schwerste ihres Lebens: permanente Verfolgung durch Journalisten, die immer neue Enthüllungen suchten und neue Details veröffentlichten und eine Öffentlichkeit, die sich im königstreuen Norwegen noch nie so kritisch mit der Königsfamilie auseinandergesetzt hatte.

Eine wesentliche Wendung nahm die Stimmung wenige Tage vor der Hochzeit. In einem aufsehenerregenden Interview vor der ganzen Presse nahm Mette-Marit Stellung und Abstand von ihrer bewegten Vergangenheit. In unerwarteter Offenheit bekannte sie sich zu Verfehlungen und gewann dadurch im starken Maße Sympathien. Die positive Ausstrahlung, die Stärke und die Liebe, die die beiden Verlobten ausstrahlten, schien bei den Medien und in der Bevölkerung einen Knoten platzen zu lassen, die Kritik verstummte und es entstand eine spürbar heitere, gelassene und erwartungsfrohe Stimmung.

Am Abend vor dem Hochzeitstag herrschte in Oslo Partystimmung. Es gab gutes Wetter und die ganze Innenstadt war voller Menschen, die ohne konkretes Ziel (oder auf dem Weg zu einer der zahlreichen Parties) einfach an der guten Stimmung teilhaben wollten. Besonders auf der Karl-Johan-Gate sammelten sich die Massen. Viele Schaulustige hofften darauf, einige der Promis zu sehen, die in den Nobelhotels abgestiegen waren. Die gute Stimmung wurde durch Musikbands unterstützt, die ohne großes Aufheben einfach so losspielten und dadurch schon mal den gesamten Verkehr lahmlegten. Erst gegen 23 Uhr machte die Polizei die Straße wieder frei und kurz danach fuhren die Königsfamilie, die Brautleute und in einer langen Kolonne auch die anderen Gäste von einer Party kommend zurück zum Schloß.

Weiter zu Teil 2, dem Hochzeitstag


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Quelle: www.FBoller.de


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