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Fylke Finnmark
ca. 10.000 Einwohner.

Zum Ort:
Alta, am Ende des Altafjorden auf den Flußterassen des Altaelva gelegen, ist nicht nur eine der größten und wirtschaftlich bedeutendsten Städte der Finnmark, sondern liegt auch in einer Region, in der die ältesten Besiedelungsspuren Norwegens gefunden wurden. Benannt nach dem Fundort hat die Komsa-Kultur in der Steinzeit vor knapp 10.000 Jahren dort gelebt.

Helleristning (Bär)

In der unmittelbaren Umgebung von Alta wurden mehr als 3.000 Felszeichnungen (Helleristninger) sowie sieben Wohnplätze mit einem Alter zwischen 2.500 und 6.200 Jahren entdeckt. Sie wurden 1973 durch Zufall entdeckt und danach registriert und mit Farben präpariert. Ihre kulturelle Bedeutung wird dadurch unterstrichen, dass sie in die UNESCO-Liste des schützenswerten Weltkulturerbes aufgenommen wurden.

Ab dem 17. Jahrhundert nahm die wirtschaftliche und politische Bedeutung Altas zu. Christian IV ließ im Altafjord eine Festung bauen. Von 1740 bis 1814 war in Alta der Sitz der Fylkeverwaltung, die damals ein noch größeres Gebiet umfaßte als die heutige Finnmark. Die Stadt trug damals den Namen 'Bossekop' (heute noch der Name eines Vorortes), was etwa die Bedeutung 'Walfischbucht' hat. Vor allem für die Samen der Finnmark hatte die Stadt eine große wirtschaftliche und soziale Bedeutung, da sie immer im Frühwinter nach Einsetzen der ersten Frost- und Schneeperioden mit ihren von Rentieren gezogenen Schlitten (den 'Pulkas') nach Alta zum großen Herbstmarkt kamen und dort Rentierfelle, -fleisch und Schnitzereien aus Knochen verkauften. Die Tradition des Herbstmarktes wird heute noch gepflegt.

Im 18. Jahrhundert wuchs Alta durch hinzugezogene Finnen, die vor den schlechten wirtschaftlichen Verhältnissen ihrer Heimat flüchteten. Damals verdienten die Menschen ihren Lebensunterhalt durch Fischerei, Rentierhaltung und Ackerbau. Klimatisch begünstigt ist die Region um Alta die nördlichste Ackerbauregion der Welt, die bis heute intensiv genutzt wird.

Im 19. Jahrhundert beuteten Engländer die Kupfergruben von Kåfjord im Untertagebau aus. Nach dem Erschöpfen der Gruben übernahm der Schieferabbau und die -bearbeitung die wirtschaftliche Hauptrolle und führte zu einer weiteren Expansion der Stadt. Gegen Ende des 19. Jahrhunderts gab es in Norwegen zwei große Stadtbrände (1890 in Hammerfest und 1904 in Ålesund). Danach stieg die Nachfrage nach feuersicherem Schiefer zum Dachdecken enorm an. Noch heute wird Schiefer abgebaut und in 20 Länder exportiert. Im Zentrum von Alta wurde dem Schiefer deshalb mit einer 7 Tonnen schweren Skulptur eine Art Denkmal gesetzt.

Weitere wirtschaftliche Bedeutung haben heute die Aquakultur, die Nahrungsmittelindustrie und die Holzverarbeitung sowie der Syenitabbau (ein granitähnliches Tiefengestein, welches u.a. in der Glasindustrie verwendet wird). Außerdem ist Alta das wichtigste Schul- und Ausbildungszentrum der Finnmark.

Südlich von Alta liegt der vom Altaelva geformte 15 km lange und bis zu 500 m tiefe Savtso-Canyon, der größte Canyon Nordeuropas. Er wurde Ende des 20. Jahrhunderts durch ein umstrittenes Großprojekt zum Bau eines Stausees über die Grenzen Norwegens hinweg bekannt. Die norwegische Regierung hatte 1968 Pläne zur umfangreichen Aufstauung und sogar Umleitung von ganzen Flüssen zwecks Stromgewinnung vorgelegt. Nach massiven Protesten wurde in den neunziger Jahren der Umfang der Maßnahmen auf das sogenannte Alta-Projekt, den Bau einer 110 m hohen Staumauer im Savtso-Canyon, reduziert. Der entstandene Stausee überflutet große Gebiete eines traditionellen Weidelandes und Durchganggebietes der samischen Rentierherden. Die massiven Proteste der Samen wurden zwar unterdrückt und der Staudammbau bis 1987 durchgesetzt, aber die Samen erkämpften sich durch ihre erstmals gemeinsamen Interessenvertretungen die Bildung eines eigenen Parlaments, Rechte zur Selbstbestimmung und die Anerkennung ihrer Sprache. Im nachhinein hat sich der Bau des Staudamms als unnötig erwiesen; die gewonnene Energie wird in den Süden abtransportiert.

Helleristning (Menschen)

Sehenswürdigkeiten:

An-/Abreise:

Entfernungen:
Tromsø > 300 km
Nordkap < 200 km
Kirkenes > 500 km
Kautokeino 173 km

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Quelle: www.FBoller.de


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