1998 habe ich eine Rundreise durch Südnorwegen gemacht, die mich u.a. entlang der gesamten Südküste führte. 2,5 Wochen dauerte die Reise, und ich war ziemlich happy, daß ich in der Zeit fast nur gutes Wetter hatte. In Oslo wurde der schlechteste Sommer seit 136 Jahren dokumentiert - gemessen an den 'Höchst'-Temperaturen und dem Niederschlag. Und in einigen Zeitungen wurde sogar vorgeschlagen, daß die Firmen ihren Mitarbeitern, wenn denn dann doch noch mal einige schöne Tage kommen sollten, spontan freigeben sollen, damit die Menschen wenigstens für kurze Zeit mal Sonne tanken können. Man muß halt auch mal Glück haben; bei nur 1,5 Tagen Mieselwetter und sonst nur Sonnenschein hat Petrus diesmal kräftig mitgeholfen.
Auch sonst war der Reiseverlauf mehr als angenehm. An der Südküste ergab sich immerwieder die Möglichkeit, von den schnellstraßenähnlichen Europastraßen auf kleine Nebenrouten auszuweichen und (mit Ausnahme direkt um die größeren Zentren) bei geringster Verkehrsdichte interessante Fleckchen zu entdecken und 'die Seele baumeln zu lassen'.
Auch der Reisezeitpunkt (Mitte August bis Anfang September) war ideal; für die Fähre brauchte ich nur den Nebensaisonpreis zu zahlen und in Norwegen hatte gerade die Schule wieder begonnen, so daß die Geschäfte geöffnet hatten und die Campingplätze deutlich leerer waren, da sie fast nur noch von ausländischen Gästen (Deutsche und Italiener in der Mehrheit) bevölkert wurden.
Ach übrigens: die Fähre.
Meine Route führte mich wieder über Norddänemark/Hirtshals nach Kristiansand.
Dieses Mal habe ich die neuere Schnellfähre 'Silvia Ana' benutzt.
Dem Geschwindigkeitsvorteil (2,5 Stunden gegenüber 4,25 St. mit der normalen Fähre) steht ein teurerer Fahrpreis und ein deutlich geringerer Fahrkomfort gegenüber.
Nicht nur, daß man auf zwei Decks ziemlich eng zusammengepfercht ist und es praktisch keine Möglichkeit gibt, an die frische Luft zu kommen (der Raucheraustritt ist so klein und windgeschützt, daß man sich dort eher wie in einem verqualmten Raucherzimmer vorkommt);
nein, auch bei geringem Wellengang war das Fahrgefühl durch die hohe Geschwindigkeit so unangenehm, daß der Anteil an grünen Gesichtern und gefüllten Papierbeuteln ziemlich hoch lag.
Mein persönlicher Tip: möglichst wenig vorher essen, man bereut es sonst nur ...
Jedenfalls ist es wirklich eine individuelle Entscheidung, welche Fähre man nimmt.
Weitere Informationen zu dieser Reise:
Ursprungsadresse der Homepage: http://www.fboller.de/norwegen/ - Impressum / Masthead