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Norwegische Orte und Regionen A-Z:

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Fylke Sogn og Fjordane.
Flåm ca. 450 Einwohner
Meine Besuche: 1996, 1998, 1999, 2001, 2002

Zum Ort:
Der kleine Ort Flåm liegt am Ende des Aurlandfjords, eines Seitenarms des großenSognefjords. Der Ort selbst ist nett, aber unspektakulär. Trotzdem kommen jedes Jahr mehr als die 100.000 Touristen durch das kleine Nest. Das 'Warum?' hat eine Geschichte.

kleiner Hof im Flåmtal

1909 wurde die Bergenbahn fertiggestellt. Sie verbindet Oslo mit Bergen, aber bereits vor ihrer Fertigstellung hat sich der Bedarf herausgestellt, den Sognefjord an die Bahnlinie anzuschließen. Erste Ideen hierzu wurden 1871 veröffentlicht, 1893 begann man mit konkreten Untersuchungen über Machbarkeit und Trassenführung. Eine Verbindung vom kleinen Ort Flåm nach Myrdal - direkt an der Bergenbahnlinie - wurde geplant. 1924 begannen die Arbeiten an den Tunneln, 1940 wurde die Strecke erstmals von einem Güterzug befahren und 1941 startete der reguläre Personenverkehr.

Die Flåmbahn wird unter Eisenbahnkennern als besonders spektakulär angesehen. Die Strecke führt vom Aurlandsfjord (Höhe 0) über eine Distanz von 20 km bis zum kleinen Ort Myrdal (Höhe 866 m). Die Steigung, die die Bahn dabei bewältigen muß (bzw. das Gefälle bei der Rückfahrt) ist für Eisenbahnverhältnisse sehr beträchtlich. Auch die Tunnelführung am Ende des Tals, wo sich die Strecke an einem steilen Hang nach Myrdal emporwindet und sogar eine Schleife im Berg fährt, begeistert die Eisenbahnenthusiasten.

Nicht nur für Eisenbahnfreaks ist diese Strecke interessant, denn die 20 km verlaufen durch das wunderschöne Flåmtal. Wasserfälle an jeder Ecke, abgelegene Almbetriebe und steile, schneebedeckte Bergspitzen bei gleichzeitig gemäßigtem Klima in den Niederungen sind für jedermann beeindruckend.

Die hohe Anzahl an Touristen ergibt sich u.a. aus den zahlreichen Kombinationsangeboten der öffentlichen Verkehrsbetriebe. Seit 1999 verfügt Flåm auch über einen Kai für Kreuzfahrtschiffe, so dass in der Saison praktisch jeden Tag solch ein Riese dort anlegt und die Menschenmengen ausspuckt.

Busbetriebe, Eisenbahn und die schnellen Fjordkatamarane kooperieren und bieten über die Touristenbüros zahlreiche Touren mit der Bezeichnung 'Norwegen in der Nußschale' oder 'Norwegen in Miniatur' an. Dabei kann man von Bergen, Voss, Gudvangen oder anderen Orten starten und mit einer Fahrkarte eine Rundtour - meist für einen Tag konzipiert - machen. Wer sich also sowohl für den Sognefjord als auch für die Täler, die Berge und eine Bahnfahrt interessiert, kann mal für einen Tag sein eigenes Fahrzeug abstellen und auf recht bequeme Weise Norwegen neu entdecken.

im Flåmtal

1996 habe ich eine solche Rundfahrt gemacht. Meine Tour startete mit dem Schnellboot morgens um 8 Uhr in Bergen und führte über die Schärenküste nordwärts zum Sognefjord. Dort wurde das Boot gewechselt und danach dem Sognefjord über zahlreiche Stationen (das Boot wird ja als öffentliches Verkehrsmittel eingesetzt) gefolgt. Die Bootsfahrt endete im Aurlandsfjord bei Flåm. Nach einem ca. 1-stündigen Aufenthalt folgte die Fahrt mit der Flåmbahn nach Myrdal. Die Fahrt wird über Lautsprecher ausführlich mehrsprachig kommentiert. Am Kjøsfossen hält der Zug zwischendurch an, damit alle Interessierten einige Fotos machen können. Von Myrdal aus geht es anschließend mit der Bergenbahn zurück nach Bergen (Ankunft ca. 20 Uhr).
Preis 1996: 510 NOK. Karten erhält man u.a. bei der zentralen Touristeninfo in Bergen sowie an allen Bahnhöfen dieser Strecke. Eine Platzreservierung für die Bergenbahn ist nicht verkehrt, da diese Strecke ziemlich frequentiert ist.

Myrdal

1999 haben wir wieder eine (kleinere) Rundreise gemacht: 'Norwegen in der Nußschale'. Morgens gegen 10 Uhr sind wir in Flåm in die Bahn gestiegen und nach Myrdal gefahren. Anschließend hat uns die Bergenbahn nach Voss gebracht. Von hier aus sind wir mit dem Bus nach Gudvangen gefahren, wobei besonders die Abfahrt über die Stalheimskleiva ein Erlebnis für sich war. Von Gudvangen aus hat uns eine kleine Fähre durch den beeindruckenden Nærøyfjord und den Aurlandsfjord wieder zurückgebracht.
Da diese Tour komplett mit öffentlichen Verkehrsmitteln bestritten wird, kann man sich nach dem Fahrplan die Zeiten ein wenig einteilen. Ein Aufenthalt lohnt sich z. B. in Voss.
Preis 1999: 350 NOK.

Das Flåmtal ist aber so schön, daß man auch durchaus etwas mehr Zeit dort verbringen kann. Wer möchte, kann z. B. mit der Flåmbahn nach Myrdal fahren und wieder zurücklaufen. Auch hin und zurück ist durchaus machbar; bis kurz vor Myrdal gibt es für die Almbetriebe eine kleine, sanft ansteigende Straße. Der letzte Kilometer (Luftlinie) hat es dagegen in sich: über 18 Serpentinen auf einem total ausgewaschenen Schotterweg ist ein Großteil des Höhenunterschieds nach Myrdal zu bewältigen. Selbst beim Heruntergehen hat hier so mancher seine Schwierigkeiten.

Vor allem die Radfahrer haben hier ihre Probleme. Trotzdem fließt in der Saison ein stetiger Strom bergab; der kleine Fahrweg nach Flåm gehört nämlich zum sogenannten 'Rallarwegen', einer bekannten Radroute. Ein Schild warnt die Radfahrer vor allzu tollkühner Fahrweise, denn der Weg hat z. T. enge Kurven und liegt an steilabfallenden Hängen. Wer hier die Kurve nicht bekommt, hat schlichtweg Pech gehabt. Auch Fußgänger sollten sich (im eigenen Interesse) auf die trotzdem rasenden Radfahrer einstellen und immer vorausschauend (oder zurückschauend) wandern.

An-/Abreise:

Anmerkungen:
Wer sich näher für das Flåmtal und speziell die Bahn interessiert, dem sei das Buch 'Flåm - Eine Reise in Norwegen vom Fjord ins Gebirge' aus dem John Grieg Verlag empfohlen. Das Buch ist dreisprachig (deutsch, englisch und norwegisch) und kann auch in Deutschland bezogen werden.

Fotos
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Quelle: www.FBoller.de


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