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Die Hardangervidda ist eine rund 9000 Quadratkilometer große, einzigartige Hochgebirgsfläche. Mehr als ein Drittel der Fläche wurde 1981 - zum Schutz vor der drohenden Nutzung durch Wasserkraft - zum Nationalpark erklärt und stellt damit Norwegens größten Nationalpark und gleichzeitig das größte zusammenhängende Gebiet Europas ohne Straßen oder Siedlungen.
Die Hochgebirgsfläche wurde in den vergangenen Millionen Jahren durch Auffaltungen und Erosionen geprägt. Gletscher und Flüsse haben ihre Spuren hinterlassen. Erst im 18. Jahrhundert ging die letzte Vereisung zu Ende. Spuren belegen aber, dass vor ca. 7000 Jahren günstigere klimatische Verhältnisse herrschten und die Vidda bewaldet war. Die ältesten der bis heute entdeckten ca. 250 steinzeitlichen Wohnstätten stammen aus der Zeit um ca. 6300 v. Chr. Die Ansiedlungen dürften auch damals schon auf die Nutzung der Vidda als Jagd- und Weidegründe für Rentiere zurückgehen. Vor ca. 1000 Jahren wurden die letzten Wälder der Vidda zur Gewinnung des Sumpferzes gerohdet, das Klima wurde rauher und die Menschen zogen sich zurück.
Heute gibt es hier mit ca. 6000 Tieren den größten Wildrentierbestand Europas. Außerdem findet man hier Tiere und Pflanzen, sie sonst nur wesentlich weiter nördlich anzutreffen sind, z.B. Polarfuchs, Arktische Himbeere und Schnee-Eule. Zudem existieren Populationen von Steinadler, Merlin, Fischadler, Gerfalke und Rauhfußkauz.
Die höchste Erhebung im Bereich der Vidda ist der Hardangerjøkulen, mit 1876 m der höchste Berg Südnorwegens. Mitten in der Vidda und von nahezu überall als Landmarke sichtbar ist der 1680 m hohe Hårteigen, dessen hartes Gestein von den Gletschern nicht abgeschliffen werden konnte und der daher wie ein norwegischer Fujijama unvermittelt aus der Hochebene emporragt.
Der norwegische Wanderverein (DNT) hat auf der Vidda 35 Touristenhütten und mehr als 1200 km gekennzeichnete Wanderwege angelegt, die jährlich eine große Anzahl Wanderer anlockt. Ab März gibt es gekennzeichnete Skirouten. Aufgrund der besonders rauhen Witterungsverhältnisse, die in früheren Jahren von Polarforschern zur Expeditionsvorbereitung genutzt wurden, sind gute Vorbereitungen und Ausrüstungen, die Wahl der richtigen Reisezeit (für Sommertouren zwischen Juli und September) und gutes Kartenmaterial unbedingte Voraussetzungen.
In Øvre Eidfjord an der Reichsstraße 7 (Kinsarvik - Geilo) befindet sich das Hardangervidda Natursenter, das neben einer interessanten und vielfältigen Ausstellung zwischen Fjord und Fjell einen sehr sehenswerten Film von Ivo Caprino zeigt.
Im Westen fällt die Hardangervidda recht schroff zum klimatisch gemäßigten Sørfjord mit seinen typischen Obstanbaugebieten ab. Im Nordwesten grenzt die Vidda an den Hardanger- und den Eidfjord. Wenige Kilometer östlich vom Eidfjord stürzt der verkehrstechnisch gut erreichbare Vøringsfossen in das Måbødal - allerdings nur, so lange die Touristen im Lande sind und der Wasserhahn entsprechend aufgedreht wird. Im Norden stößt die Vidda an Norwegens fünftgrößten Gletscher, den Hardangerjøkulen. Die Reichsstraße 7 durchschneidet zwischen Eidfjord und Geilo die Hochebene und bietet als einzige Straßenverbindung einen authentischen Eindruck von der Kargheit, Einsamkeit und Weite der Vidda. Im Osten läuft die Ebene in sanfteren, heide- und moorbedeckten Flächen aus, wogegen im Süden im Bereich der Telemark tiefe Täler und Einschnitte den Zugang zur Vidda erschweren.
Links:
Hardangervidda Natursenter
Achtung, Vorbehalt:
Die Informationen zu norwegischen Nationalparks auf dieser Homepage stammen aus dritter Hand (siehe Quellenangaben) und sind nur als allgemeiner Überblick zu verstehen. Wer eine Reise in einen Nationalpark unternehmen will, sollte sich unbedingt näher über Witterungsverhältnisse, Unterkünfte u.ä. informieren, z. B. unter http://www.dirnat.no!
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