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Das Dovrefjell gilt als eines der unberührtesten Gebiete Norwegens. Der heutige Nationalpark besteht aus zwei Teilen, die durch das tiefe Tal der Driva getrennt werden. Entlang des Tales verläuft die E6 als Hauptverkehrsachse zwischen Nord- und Südnorwegen. Früher verlief hier bereits der alte Königsweg, auf dem die norwegischen Könige von Oslo zur Krönung nach Trondheim reisten, und dem auch viele Pilger folgten. Teile des alten Königsweges sind restauriert und für Wanderer erschlossen. Von 1704 bis 1921 existierte in Kongsvoll an der heutigen E6 eine wichtige Poststelle. Abgesehen von dieser Verkehrsverbindung wurde das schroffe Dovrefjell niemals durch menschliche Ansiedlungen oder Einflüsse verändert und bietet daher heute eine fast einzigartige unberührte Natur.
Die Beständigkeit des Dovrefjells ist in Norwegen sprichwörtlich. Bei der verfassungsgebenden Versammlung in Eidsvoll im Jahre 1814 wurde 'Einigkeit und Treue, bis das Dovre fällt' geschworen (Enig og troe til Dovre falder).
Östlich der Driva liegt der kleinere, schroffere Teil des Nationalparks mit Berghöhen bis 1690 m (Knutshø) und seltener, vielfältiger Pflanzenwelt. Westlich der Driva zieht sich der Nationalpark über einsame Hochebenen bis hinauf zum vergletscherten Snøhetta, der mit 2216 m die höchste Erhebung des Dovrefjells stellt. Hier lebt ein Bestand von ca. 50 Moschusochsen, die meist in kleineren Gruppen umherziehen und von Wanderern mit Abstand und Respekt betrachtet werden sollten. Moschusochsen lebten auf diesem Gebiet bereits zur Zeit der letzten Eiszeit, starben aber später aus. Im Jahr 1945 wurde eine neue Herde ausgesetzt, aus der der heutige Bestand hervorgegangen ist. Neben den Moschusochsen sind noch die seltenen Fjordpferde und eine Population von Vielfraßen erwähnenswert, die im Park leben. Desweiteren gibt es wilde Rentiere und im geschützten Drivatal eine vielfältige Vogelwelt.
Die Botaniker haben das Dovrefjell bereits im 18. Jahrhundert als Kleinod entdeckt und ausgiebig erkundet. Bemerkenswert ist die Artenvielfalt (ca. 420 verschiedene Pflanzen) und das Auftreten von Pflanzen, die sonst nur deutlich weiter im Norden vorkommen (Einblütige Glockenblume oder Norwegischer Beifuß) sowie Pflanzen, die ausschließlich hier existieren (z. B. der Dovre-Löwenzahn). Die Kongsvoll Fjellstube beherbergt eine Forschungsstation und zeigt in einem botanischen Garten einen Querschnitt der ortsansässigen Artenvielfalt. Von Ende Februar bis Ende Oktober kann hier auch eine Ausstellung über den Nationalpark und die Kulturhistorie der Umgebung besichtigt werden.
Das Dovrefjell ist über die E6 von Dombås im Süden oder Trondheim im Norden erreichbar. Von Südosten zweigt von der RV 29 eine kleine Straße ab, die zum östlichen Teil des Nationalparks bei Bekkelegret führt, wo es eine staatliche Pferdezuchtstation gibt. Desweiteren gibt es bei Kongsvoll eine Haltestelle der Bahnlinie Oslo-Trondheim.
Links:
Kongsvoll Fjellstube
Achtung, Vorbehalt:
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